Kopfzeile Antigone

Die Konzeption der Ausstellung

Thema meiner Ausstellung ist der innere Konflikt der Figur Antigone sowie das daraus resultierende Verhältnis der Titelfigur zur Rolle des antiken Chores. Die Idee, für die Antigone kämpft, bewegt sich auf einem ungeheueren Abstaktionsgrad.

Den tragischen Konflikt, der in der Titelfigur entsteht, kann, darf und will ich nicht aufheben, um dem Stoff eine eindeutige Aussage zu geben. Für mich ist die Bestattung des Polyneikes weder ein Märtyrium noch ein politischer Gewaltakt gegen die Staatsspitze. Vielmehr zeigt diese Tragödie den kompromisslosen Weg einer Figur auf, der durch innere Notwendigkeit bestimmt ist.

Dabei geht es mir nicht um eine Illustration der Handlung, sondern um die assoziative Auseinandersetzung mit dem inneren Konflikt der Antigone, der durch den Handlungsverlauf der Tragödie forciert wird. Den Kern meiner Arbeit sehe ich im Zusammenführen von literarischer Vorlage und visueller Symbolik: Das Environment als Synthese von Idee und Assoziation.

Ein ganz wesentlicher Aspekt dabei ist, dass der Ort der Galerie selbst als Teil der Arbeiten integiert ist, was bedeutet, das mit dem Ende der Ausstellung die Arbeiten zwangsläufig zerstört werden.

In meiner Diplomarbeit führe ich einige wesentliche Themen und Inhalte meines Studiums noch einmal zusammen: Konzeptionelles und methodisches Gestalten, eine Rauminstallation mit audiovisuellen Elementen, eine Hommage an die japanische Künstlerin Takako Saito und die Fluxusbewegung, sowie die theoretische Auseinandersetzung mit einem Stoff, der mir bis heute sehr am Herzen liegt: Die attische Tragödie der »Antigone« im Wandel der Zeit.